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Prag

 
 
-Mein Reisetagebuch-

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Freitag, 14.01.2004

Mittlerweile zeigt die Uhr halb Zwölf. Heute Mittag noch saß ich im Nonnenhaus mit meiner Freundin und Kollegin Herta in Tübingen zum Kaffee; jetzt bin ich auf dem Hotelschiff Racek auf der Moldau - sozusagen vor den Toren Prags.

Geflogen bin ich mit Czech Airlines und war froh, dann in dieser riesigen Stadt nach einem Flug mit einer handvoll Leuten gelandet zu sein. Das Auffinden dieses meines Hotels - vielmehr Botels - gestaltete sich ohne Karte und Kenntnis des Prager öffentlichen Nahverkehrs recht schwierig.. Bus Linie 119 bis Dejviká, von dort mit der U-Bahn (Metro Linie A) nach Mustek - und dann nochmal - nach Auffinden eines Planes mit der U-Bahn zur / zum Karlovo námesti, wo ich schließlich in die Straßenbahn umgestiegen und mit etwas Glück fast an der richtigen Haltestelle ausgestiegen bin, nämlich Dvorce. Nach dieser eineinhalbstündigen Blindreise durch Prag habe ich mich noch verlaufen - bis ich dann endlich gegen 22 Uhr hier gestrandet bin.

Mein erster Eindruck von dieser Stadt: Riesig, viel zu viel zum Ansehen (zumindest für zweieinhalb Tage) :-), etwas reservierte Leute. Ich bin hundemüde vom Rucksackschleppen und hoffe trotzdem, dass ich es schaffe, um ca. 9 Uhr zu frühstücken und gegen 10 Uhr in der Altstadt zu sein, um an einer Stadtrundfahrt teilzunehmen. Es ist doch recht schwierig hier - wenn man kein Wort Tschechisch versteht. Ich habe mich an Jüngere gewandt, da war es mit dem Englischen kein Problem. Jedenfalls werde ich zur Anreise an den Flughafen für den Rückflug ab dem Zentrum ein Taxi beanspruchen (zumindest nach jetzigem Stand). Nun werde ich auf weißer Bettwäsche mit blauen Wölkchen hier in meiner holzgetäfelten ca. 15 m²-Kabine schlummern, nachdem ich noch ein Glas Rotwein an der Bar gesüffelt habe, als ich entnervt aber glücklich, dass ich es alleine geschafft habe, hier angekommen bin.. und bin gespannt auf Prag bei Tag!

Abflug..

Die Tschechische Währung

Metro-Station

Samstag, 15.01.2005

Nun bin ich fast 24 Stunden hier in Prag.. Mein Tag begann sonnig - aber kalt. Ich habe ein 24-Stunden-Ticket gekauft für hier im Hotel 80 und sonst 70 Kronen, mit dem ich alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann. Nachdem es mit der Stadt-Touri-Tour erst morgen klappt, habe ich beschlossen, auf eigene Faust loszuziehen.

Mein erster Zielort war Vyšehrad, eine hoch gelegene Parkanlage mit einer Burgruine und einem Ehrenfriedhof, auf dem ich das Grab von Bedrich Smetana gefunden habe. Die Peter-und-Paul-Kirche habe ich dort oben auch besucht - man hat einen schönen Blick auf Prag. Weiter mit der Straßenbahnline wollte ich zum alten Jüdischen Friedhof, nach dem ich am Rudolfinum war. Leider ist heute Samstag.. Und daher: geschlossen! Um mich aufzuwärmen landete ich in einem Pub, in dem mich dann ein freundlicher Tscheche namens Michal ansprach - der mir dann neben der Karlsbrücke und dem stündlichen Marsch der Apostel durch die astronomische Uhr am Altstädter Ring vier Pubs zeigte und mich auf ein paar Bier einlud. Gegessen habe ich dann eine "Spezialität", die bestand aus -sehr fettem- Schweinefleisch mit süsslichem Kraut und in Scheiben geschnittenen und angerösteten Katroffelknödeln. Eine Schachtel Marlboro kostet hier übrigens 1,87 € und mein Essen heute Abend kostete mich 99 Kronen, also 3,25 €..

Nun ist es 20 Uhr und ich sitze hier im Botel an der Bar und trinke Tequila Sunrise, den mit der junge Tscheche, der hier bedient, ausgesucht hat. Und ich stelle fest, dass es ziemlich egal ist, wo man einsam ist - man ist es einfach. Um alles in dieser Stadt zu sehen könnten glatt zwei Wochen draufgehen - und wenn eines feststeht, dann, dass ich wiederkomme! Ich habe mit dem Tschechen Michal über so Vieles gesprochen - über Kommunismus, Golem, Dvorák und Smetana - und über Korruption und das "alte Prag" vor der "samtenen Revolution". Einerseits könnten viele Gebäude hier auch irgendwo in Wien stehen - aber andererseits hat man hier das Gefühl, in einer völlig anderen Welt Gast zu sein; und das nicht nur wegen der Sprache, die ich sowas von nicht verstehe! Die Menschen sehen etwas anders aus -slawisch- mit `europäischem` Einschlag.. sehr traditionsbewusst und geschäftig. Das Judentum ist hier allgegenwärtig, wie ich es noch in keiner anderen Stadt so gespürt habe. Die Statuen auf der Karlsbrücke sind, bis auf wenige Ausnahmen, kohlrabenschwarz, der Asphalt bzw. die vielen kleinen Kopfsteinpflastergässchen, die sich durch die belebte Altstadt schlängeln, sind jedoch blitzsauber. Absichtlich war ich heute nicht auf der Prager Burg, ich denke, die Stadtführung morgen wird dort ohnehin Halt machen - und vielleicht klappt es ja dann auch mit dem alten Jüdischen Friedhof.. :-) Micha hat geSMSt, er war ja auch schon einmal hier - und hat selbst feststellen müssen, dass einen das Tschechische Pilsner an so einigen Besichtigungen hindern kann! Von meinem selbsternannten Fremdenführer Michal habe ich erfahren, dass Touristen aus einigen Ländern (darunter auch die Deutschen, wenn auch nicht ganz oben auf der Liste) sich hier à la Mallorca zu benehmen scheinen und das natürlich nicht besonders toll auf die `Einheimischen` wirkt. Aber er hat mir glaubhaft versichert, dass ER das nun anders sieht.. Es schwebt ein Geist über dieser Stadt, ruhig, kaum wahrnehmbar; um ihm näher zu kommen müsste man in der Tat weit mehr Zeit hier zur Verfügung haben - es war jedenfalls sehr schön, aus dem Nichts (und auch wieder ins Nichts) einen Menschen kennen zu lernen, der die Stadt und ebenso das Land offensichtlich liebt, in dem er lebt und -einfach so- (uralte) Geschichten erzählt, wildfremde Menschen durch seine Stadt führt und sie unterdessen -auch einfach so- auf Bier und Becherowka (im Pub `Zum Henker`!) einläd. Das ist ein Likör, der mich ein wenig an Galliano erinnert. Bevor ich Michal traf und natürlich auch während der `Privatführung` habe ich sehr viel fotografiert - ich denke, eine neue Galerie samt Reisebericht wird auf meiner Homepage Platz finden.

Wieder zurück im Botel lernte ich ein sehr nettes Pärchen aus Den Haag kennen, was mir ein unerwartet freundliches -und spätes- Ende dieses Abends bescherte; es ist halb eins. Es ging um, natürlich, Prag, Politik, Job, Musik, Vergangenheit, Zukunft und Beziehung. Als "Guidian Angel" (wie Rudi meinte) fühle ich mich nicht wirklich, im Grunde sprach ich nur aus eigener Erfahrung und versuchte zu helfen - wo ich doch gerade auch gut mitreden kann, was schwierige Entscheidungen anbelangt.. Wir unterhielten uns in Englisch, Holländisch und Deutsch -ein herrliches Kauderwelsch-, sahen nebenher `Die Mumie` auf Tschechisch und tranken Bier, Wein und Tequila Sunrise. Es tut gut, hier zu sein - so viele neue, wunderbare Eindrücke zu sammeln - und nicht so viel nachzudenken.

Vyšehrad, Ehrenfriedhof

Vyšehrad,
Peter-und-Paul-Kirche

Vyšehrad, Eingangsportal
Peter-und-Paul-Kirche

Vyšehrad, Blick Richtung Prager Burg / Hradschin

Karlsbrücke

Hl. Nepomuk auf der Karlsbrücke

Abendstimmung am Altstädter Ring

Unterwegs zur Tram-Station..

Sonntag, 16.01.2005

Dieser Tag begann noch kälter - und blieb es auch. Vieviel Grad Celsius es genau unter Minus waren konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Heute stand also die geführte Tour an.

Um 9:30 Uhr wurde ich hier am Botel aufgegabelt und per rasendem Prager Shuttle-Fahrer zum Wenzelsplatz gebracht, wo alle Teilnehmer in kleine Busse `verteilt` wurden. Von dort aus ging es durch die Altstadt, Informationsgehalt mäßig, Führerin Barbara allerings nett. Kurzer Zwischenstopp am Altstädter Ring, an dem ich gestern Abend schon die Zwölfe (die Apostel - in der astronomischen Uhr am Rathaus) wandern gesehen habe.

Das Altstädter Rathaus (Staromestská radnice) entstand aufgrund des Privilegs Johanns von Luxemburg im Jahre 1338 durch den Umbau eines Bürgerhauses, an das ein fast 70 m hoher Turm als `Symbol der weltlichen Macht` mit Kapelle und im Jahre 1410 die astronomische Turmuhr angebaut wurde. Umrahmt sind deren Kalenderscheiben im Übrigen von den `vier größten Gefahren der Menschheit`, wie man damals meinte: Der Tod, drohend mit einer Sanduhr, die Eitelkeit, die mit ihrem Spiegelbild kokettiert, ein Türke, der mit weiteren Kriegen droht und ein Geizhalz mit prallem Beutel. Auf dem Rathaus wurde im Jahre 1422 Johannes Zelivský hingerichtet, 1458 Georg von Podebrady zum König gewählt und 1621 wurden davor 27 protestantische Anführer hingerichtet, für die vor der Ostseite Kreuze in das Pflaster eingelassen sind.

Hier steht auch die imposante Teyn-Kirche (1365-1511), die mit ihren Türmen den Ring beherrscht. Es sind allerdings zwei verschiedene Türme: Der rechte Turm ist kräftiger, genannt Adam, und spendet Eva, dem linken und schlankeren Turm, in heißeren Jahreszeiten Schatten und reguliert somit die Temperatur in deren Innerem. Das ist heute nicht mehr besonders von Bedeutung, man muss aber wissen, dass `Eva` früher als Lager für leicht verderbliche Waren gedient hat.

Es folgte ein Besuch im `Jüdischen Viertel` Prags mit imposanten Synagogen und einer Uhr, die falsch herum läuft.. Auch fuhren wir am Lorettoheiligtum, der `Casa Santa` vorbei, die zwischen 1626 und 1631 entstanden ist und heute bepilgert wird. Hier ist auch Besonderes zu finden: Eine schwere Monstranz, die mit 6222 Diamanten besetzt und eigentlich in Wien hergestellt wurde und eine aus Lindenholz geschnitzte Madonna.

Hauptteil der Tour war jedoch, wie erhofft, die Prager Burg / Hradschin, es ist der Ort der Fensterstürze. Hier befinden sich auch der St.-Veits-Dom und die Basilika St. Georg. Wir trotzten der Kälte und sahen uns die Wachablösung um 12 Uhr an, die von recht moderner Musik des Komponisten Michael Kocáb, die auf Bitten Václav Havels entstand, begleitet wurde.

Der St.-Veits-Dom misst in der Länge ganze 124 Meter, ist 60 Meter breit und 34 Meter hoch. Sein Grundstein wurde bereits im Jahre 1344 gelegt - fertig war diese würdevolle Kathedrale allerdings erst 1929. Ich hoffe, dass lag nicht daran, dass von 1352 bis zu dessen Tod im Jahre 1399 ein gewisser Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd zum Architekten berufen worden ist (nach dessen Plänen die Arbeiten eben erst 1929 für beendet erklärt wurden); dieser gestaltete das südliche Querschiff und den Chor. Vielen der besonders schönen Glasfenstern kommt auch eine besondere Bedeutung zu. `Kyrill und Method`, eines der mächtigen Buntglasfenster, wurde im Auftrag einer Bank vom Jugendstilkünstler Mucha angefertigt.

Mehr Bilder gibt es übrigens in meiner Prag-Galerie..

Nach Ende der Tour bat ich am Rudolfinum um Auslaß, ich wollte -mal wieder- zum alten Jüdischen Friedhof. Und die -wirklich unverschämten- 300 Kronen, die man als Eintritt bezahlen muss (man kann keine Karte nur für den alten Jüdischen Friedhof alleine lösen), haben sich gelohnt, eine unglaubliche Anhäufung von alten Gräbern / bzw. deren Grabsteinen (hier ruht auch der bekannte Rabbi Löw, der Schöpfer des Golem). Die Toten liegen angeblich in (neun) Schichten übereinander, da jüdische Gräber nicht nach einer gewissen Zeit `aufgehoben` werden und immer wieder Erde nachgeschüttet wurde. 12.000 Steine soll dieser Friedhof beherbergen, der älteste aus dem Jahre 1439.

Hier und überall im Viertel große Sicherheitsmenschen- und Polizeipräsenz. Bevor ich nach zwei Stunden Foto-Exkursion auf dem Friedhof zum einem Bier einkehrte kaufte ich mir noch ein kleines Andenken in Form eines Silber-Armreifs direkt am Ausgang des alten Jüdischen Friedhofes. Immer wieder musste ich mich irgendwo aufwärmen, die Kälte ist wirklich gemein!

Anschließend spazierte ich einfach der Nase nach noch ein wenig in der Stadt herum und besuchte dann den Schwarzen Turm (an dessen Fuße man noch deutlich den Stand des Jahrhunderthochwassers erkennen kann), das tanzende Haus (`Fred & Ginger`) und Emausy, das Benediktiner-Kloster.

Das `tanzende Haus` wurde 1996 gebaut, Architekten waren der Amerikaner Frank O. Gehry und der Jugoslawe Vlado Milunic. Im 2. Weltkrieg hatte eine Fliegerbombe an genau dieser Stelle eine Lücke in die Häuserreihe gerissen. Die Kurven seien den Moldauwellen nachempfunden - die Einheimischen nennen dieses Haus nur `Ginger & Fred`.

Emausy sah nicht immer so futuristisch aus. 1347 gründete Karl IV. das Benediktinierkloster Na Slovanech (An den Slawen) mit der Kirche Jungfrau Maria, um die slawische Liturgie in Böhmen zu unterstützen. 1640 wurde das Kloster erweitert, und 1769 wurden der Kirche zwei barocke Türme hinzugebaut. Diese wurden 1945 bei einem Luftangriff zerstört und 1969 durch Betontürme ersetzt.

Leider kam ich wieder ins Nachdenken - war außerdem wegen dem späten Ins-Bett-Gehen (samt Tequila-Sunrise-Kater) und dem frühen Aufstehen ziemlich müde; so fuhr ich mit der Tram zurück zum Hotel, wo ich erstmal einen späten -leider unerholsamen, weil saukalt im Zimmer- Mittagsschlaf machte.

Nun habe ich einen vollen Magen, trinke mal kein Bier, sondern Rotwein und habe, obwohl ich in diesen zwei Tagen so viel gesehen habe, das Gefühl, nur einen ganz kleinen Teil dieser großartigen Stadt besucht zu haben. Morgen werde ich ausschlafen, dann nochmal ins Zentrum gehen, mich treiben lassen und ein paar Mitbringsel einkaufen. Um 16:50 Uhr dann geht mein Flug Richtung Heimat. Mein neues Getränk hat wiedermal der junge Mann, der hier bedient, ausgesucht, ein Cocktail mit Namen `Green Eyes`..

Ich habe erfahren, dass die Leute hier im Durchschnitt 200,00 bis 300,00 € im Monat verdienen - mir kommt es hier natürlich günstig vor - aber mit 200,00 bis 300,00 € im Monat hier zu leben stelle ich mir sehr schwierig vor.

Die jungen Männer, die ich heute auf der Burg bei der Wachablösung gesehen habe, sind übrigens allesamt Berufssoldaten, es gibt in Tschechien keine Bundeswehr mehr. Früher war die Wehrzeit ein Jahr. Weiter habe ich festgestellt, dass auch die Tschechen die USA nicht besonders gerne mögen - und sie als alles andere als `demokratisch` ansehen. Aber es heisst auch, dass die Demokratie in so einem großen Land schlicht nicht funktionieren könne. Die Tschechen haben einen guten Draht zu Russland, ebenso wie sie offensichtlich Präsident Putin akzeptieren als jemanden, der viel geändert und verbessert haben soll. Smetana genießt mehr Ansehen als Dvoràk, da er wohl mehr `die Musik der Tschechen` komponierte.

Von der Bar aus sehe ich hinunter auf die Moldau, die Lichter der Stadt spiegeln sich und alles sieht so friedlich aus.. Letztes Jahr ist hier für einige Tage der Fluß zugefroren, bei minus 20 °C. Die Leute erzählen immer noch viel vom Hochwasser, das weit mehr als das `übliche` Jahrhunderthochwasser war. In der Altstadt und auf dem Weg hoch zur Prager Burg sieht man an manchen Häusern immer noch, wie hoch das Wasser damals gestanden ist.

Die Lieblingsserie meiner Bedienung ist übrigens `Cobra 11` - hört sich abgefahren an auf Tschechisch! :-) Die Leute hier haben noch wenig Vertrauen in ihre Banken - das Beste soll sein, sich ein Haus zu kaufen und dieses zu vermieten.

Morgentlicher Blick aus meinem Fenster

St. Nikolas-Kirche

Astronomische Uhr
am Rathaus

Beeindruckend:
Die Teyn-Kirche

Prager Burg,
Wachablösung

Prager Burg,
Wachablösung

Prager Burg,
Blick auf die Stadt

Prager Burg,
St.-Veits-Dom

Alter Jüdischer Friedhof

Alter Jüdischer Friedhof

Faszinierende Fassaden..

Schwarzer Turm

Das `tanzende Haus`

Emausy

Palackého námestí

Angler auf einer Moldauinsel

Montag, 17.01.2005

Nachdem ich schlecht aber lange geschlafen habe bin ich also nochmal mit der Tram ins Zentrum gefahren. Einige schöne Fotos konnte ich noch machen am Altstädter Ring, in der St. Nikolas-Kirche und an der St. Jakobs-Kirche, in der man leider nicht fotografieren darf.

Hinter der gotischen Kirche St. Jakob steckt übrigens auch Johann von Luxemburg, er gründete sie 1335. Sie ist eine der Größten Prags. Man sagt, dass sie im Jahre 1611 von Fleischern vor der Verwüstung durch das Passauer Heer gerettet wurde - 1689 dann jedoch ist sie niedergebrannt. Bei der folgenden barocken Erneuerung wurden die gotischen Elemente der Klosterkirche erhalten und stellen mittlerweile zusammen mit dem angrenzenden Kloster der Minoriten aus dem Jahre 1232 eine Schatzkammer der Barockkunst dar.

Man muss kleine Umwege nehmen, nicht immer gerade den Schildern nach, die zur nächsten Sehenswürdigkeit zeigen.. Heute beschert mir das Wetter zum Abschied nochmal einen sonnig-eisigen Tag; ich sass eine ganze Weile lang mit einem Becher `Hot Wine` auf den Stufen vor der St. Nikolas-Kirche - einfach den Menschen zusehen..

Nach meiner Pause hier besuchte ich das ehemalige Wohnhaus von Franz Kafka und Mittagessen gab es noch in einer kleinen Bäckerei.. Mir ist klargeworden, weswegen die Unesco fast das komplette Zentrum Prags als Denkmal anerkannt hat.. Allerdings gehört sie aufgrund etwas zögerlicher Denkmalpflege wohl auch mit auf die Liste der am meisten gefährdeten Denkmäler.

Nun bin ich -recht früh- am Flughafen und traurig, dass ich schon wieder fliegen muss. Gerne wäre ich noch etwas aus der Stadt herausgefahren, auf den Petrin-Hügel zum Beispiel oder zu den Tropfsteinhöhlen von Koneprusy.. an einem Wochenende jedoch lässt sich das kaum bewältigen.

Der Abend gestern mit Pavel -wiedermal fast alleine in der von der Nebensaison `gebeutelten` Bar des Botels-, dessen Namen ich witzigerweise erst am letzten Abend erfahren habe, war wirklich sehr nett und ich bin sehr froh, dass ich so viel von Tschechen über ihre Stadt, in der immerhin rund 1,2 Millionen Menschen wohnen, ihr Land und ihr Leben hier erfahren durfte!

Mit Becherowka und ein paar Mitbringseln im Gepäck muss ich für diesmal Abschied nehmen von der wahrhaft `Goldenen Stadt an der Moldau`..

Aber heute ist nicht alle Tage
- ich komm wieder, keine Frage! :-)

St. Nikolas-Kirche

Altstädter Rathaus

Am Altstädter Ring

Am Altstädter Ring

It´s all about Kafka..

`Hot wine` an der
St. Nikolas-Kirche

letzte Änderung: 22.01.2005