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Rezensionen

 


Fredric William Brown (*29.10.1906, † 11.03.1972)
- Die Detektive von Chicago

Bei meinem ersten "bookcrossing-Fund" bin ich auf ein Buch gestoßen, das ich sonst wahrscheinlich nicht gelesen hätte. "Die Detektive von Chicago" stammt aus der Schwarzen Serie und gehört in die Ed- und Am-Hunter-Serie von Fredric Brown; es wurde mit dem Edgar-Allan-Poe-Preis ausgezeichnet.

Hunter folgt der Spur eines Mannes, der ohne ersichtlichen Grund verschwunden ist. Die Spur führt zur glänzenden Chicagoer Nordseite - bis hin zum ungekrönten König des Glücksspiels..

Erwähnt seien die zahlreichen und interessanten Querverweise des Autors und dass Fredric William Brown Kurzgeschichten und Romane sowohl in der SF als auch im Kriminalgenre schrieb. Brown gehörte zu den besten Schreibern der Pulp-Ära (30er und 40er). Seine populärsten Geschichten sind "Arena", (Astounding 1944) und eine der kürzesten SF-Geschichten überhaupt:

"The last man on earth sat alone in a room. There was a knock on the door ..."

Obwohl ich mich eher nicht zu den Krimi-Liebhabern zähle habe ich mit Ed Hunter & Co. ein spannendes Wochenende verbracht und kann das Buch eigentlich nur empfehlen..

 

Fjodor Michailowitsch Dostojewski (*11.11.1821, † 09.02.1881)
- Schuld und Sühne

"Weltliteratur"!

Eines der Bücher, bei denen sich die berühmtesten Rezensenten mit Superlativen überschlagen.

Für mich persönlich ist es einfach: Mein Lieblingsbuch! Es hat mich gefesselt wie kein anderes, ja sogar verändert. Von den etwa 150 Jahren beispielsweise, die zwischen dem Entstehen und heute liegen, ist so gut wie nichts zu spüren.

Erstmal zur Handlung, die sich in Sankt Petersburg um 1860 begibt:
Der arme Student Rodion Raskolnikow tötet eine alte Pfandleiherin und ist gezwungen, auch deren Schwester zu erschlagen, um sein Verbrechen zu vertuschen. Zu dieser Tat treibt ihn einerseits blanke Not, andererseits seine Weltanschauung. Raskolnikow möchte sich selbst beweisen, dass er ebenso wie die großen Männer der Weltgeschichte im Stande ist, um eines großen Zieles Willen `bedeutungslose` Menschenleben zu opfern. Da es nach seiner Überzeugung keinen Gott gibt, ist alles erlaubt, was logisch begründbar ist. Doch schon nach nicht all zu langer Zeit plagen ihn Schuldgefühle. Seine Sehnsucht nach Sühne, nach Erlösung wird schließlich von Tag zu Tag größer. Er quält sich, wird schwerkrank und versinkt täglich in Fieberträumen. Seine Mutter, seine Schwester und ihm zur Seite stehende Freunde vermögen ihm nicht helfen. Erst seine Liebe zu der Prostituierten Sonja Marmeladowa weckt in Raskolnikow neuen Lebensmut und es gelingt ihm langsam , der ersehnten Sühne näher zu kommen..

Man durchlebt und -leidet dieses Buch förmlich mit Raskolnikow, bekommt einen Einblick in die Psyche eines Mannes, der im Grunde die ganze Spannbreite der menschlichen Gefühle durchmacht, es wird nachvollziehbar, wie sie ihn belasten, stürzen und aufblühen lassen.

Dostojewski setzt sich in diesem seinem Meisterwerk mit so gut wie einfach "ALLEM" auseinander: Es geht um weit mehr als einen begangenen Doppelmord und das am Täter nagende schlechte Gewissen nach Ausführung. Dostojewski behandelt psychologische, religiöse, philosophische sowie gesellschaftskritische Themen und Thesen; Armut, Hunger, Kriminalität, Krankheit, Gewalt, Alkoholismus, Tod, Prostitution und Moral. Die Figuren sind einzigartig dargestellt, die Atmosphäre aufwühlend.

`Schuld und Sühne` ist in unzählige Sprachen übersetzt, dramatisiert, als Oper inszeniert und auch vielfach verfilmt worden. Es mag das international populärste Werk der russischen Literatur überhaupt sein.

Wer diesen Roman, das vielleicht bekannteste Werk Dostojewskis, liest, wird nicht nur eine spannende Kriminalhandlung erleben sondern sich vielen Fragen -auch für sein eigenes Leben- gegenüber finden. Es lohnt sich!

letzte Änderung: 13.03.2005